🌊 Manannán mac Lir – Hüter der Schwelle, König der Anderswelt, Sohn des Meeres
„Ich bin der Ruf aus dem Nebel – nicht laut, aber deutlich. Ich bin die Welle, die dich trägt – oder dich prüft. Und ich bin der, der dich erkennt, selbst wenn du dich selbst vergessen hast.“
Wer ist Manannán mac Lir?
In den alten irischen Mythen ist Manannán der Sohn des Meeresgottes Lir. Er ist ein Gestaltwandler, Zauberer, König der Inseln der Anderswelt (wie Emain Ablach und Tír na nÓg) und ein unbestechlicher Bewahrer der Grenzen zwischen den Welten.
Er reitet auf dem Meeresross Aonbharr, das über Land und Wasser gehen kann, und sein Boot Scuabtuinne (die Meeresbürste) folgt seinem Willen – ohne Ruder oder Segel.
Sein Mantel ist aus Nebel gewoben, seine Waffen sind aus Licht, und seine Magie ist die des Übergangs.
Er ist der Führer der Seelen und der Wegweiser der Helden. Wenn jemand die Schwelle zur Anderswelt betritt, ist es oft Manannán, der ihn prüft – nicht mit Gewalt, sondern mit Fragen, Rätseln und Spiegeln der Selbsterkenntnis.
Was bedeutet Manannán heute für uns?
Er ist der Archetyp des Wanderers zwischen den Welten. Der Reisende, der nicht ankommt, weil das Ankommen nicht das Ziel ist.
Er steht für das Vertrauen ins Unbekannte, für die Verbindung zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt – und für die Kraft des Humors im Angesicht des Unerklärlichen.
Er erinnert uns daran:
🔹 Übergänge sind heilig
🔹 Nicht alles, was du siehst, ist wahr – und nicht alles, was du fühlst, ist Illusion
🔹 Der Nebel verbirgt nicht – er schützt
Wenn Manannán selbst spricht …
"Ach, du bist also gekommen.
Nicht ganz sicher, was du suchst – aber immerhin bereit, den Nebel zu betreten.
Ich sag’s dir gleich: Ich bin keiner von denen, die dir einen Weg zeigen. Ich bin der, der fragt, ob du überhaupt weißt, dass du schon unterwegs bist.
Du suchst Antworten? Schön. Ich hab Fragen.
Du willst Gewissheit? Ich hab Geschichten.
Und wenn du denkst, du bist verloren – dann lächle ich, weil du endlich dort bist, wo meine Magie wirkt.
Ich bin kein Ziel. Ich bin die Schwelle.
Der Moment zwischen Einatmen und Ausatmen.
Zwischen Angst und Neugier.
Zwischen dem 'Ich kann nicht' und dem ersten Schritt trotzdem.
Glaub mir, ich bin kein Lehrer.
Aber ich erinnere dich.
An das Leuchten in deinem Blick, wenn du vergessen hast, dich zu fürchten.
An das Kribbeln im Bauch, wenn etwas Altes in dir sich an etwas noch Älteres erinnert.
Ich bin Manannán.
Wenn du mich hörst – bist du schon mittendrin."*
Aonbharr – das Pferd, das Meer und Land überquert
Scuabtuinne – sein selbstfahrendes Boot
Nebelmantel – Symbol der Unsichtbarkeit und Schutz
Apfelbäume – als Brücke zur Anderswelt
Silberne Lanze und Schwert – magische Waffen der Wahrheit und Wandlung
